26.08.2024, Medienmitteilung
Denkmaltage 2024: im Zeichen der Vernetzung
Die diesjährigen Denkmaltage stehen unter dem Motto «Vernetzt» und drehen sich um die Frage, wie Netzwerke unser kulturelles Erbe und dessen Erhalt prägen. Im Kanton Zug lädt ein reichhaltiges Programm die Bevölkerung am 7. und 8. September 2024 dazu ein, die vielseitigen Verbindungen unseres Kulturerbes zu entdecken.
Baudenkmäler sind Zeugen vergangener und heutiger Netzwerke. Dies zeigen Bauwerke wie etwa Brücken, Stadtmauern, Kirchen oder Kraftwerke, die im Rahmen der diesjährigen Denkmaltage besichtigt werden können, in anschaulicher Weise. An den Denkmaltagen erfährt die Bevölkerung zudem, welche Netzwerke nötig sind, damit wertvolle Bauwerke bewahrt und in die Zukunft geführt werden können. Der Erhalt und die Pflege von Baudenkmälern ist eine anspruchsvolle und langfristige Aufgabe, welche die Zusammenarbeit von Bauherrschaften, Denkmalpflege und verschiedenen Fachpersonen bedingt. «Baudenkmäler erzählen von der Vergangenheit und vernetzen so die Geschichte mit unserer Gegenwart», äussert sich Karin Artho, Leiterin des Amts für Denkmalpflege und Archäologie, zum vielschichtigen Motto der Denkmaltage. «Verbindungen und Austausch spielen aber auch für die Zukunft unseres Kulturerbes eine zentrale Rolle.»
Eröffnungsfeiern in Zug und Luzern
Zur traditionellen Eröffnung der Zuger Denkmaltage lädt die Direktion des Innern am Samstag, 7. September, um 12.00 Uhr auf das Theilerareal an der Hofstrasse in Zug ein. Die Gäste werden von Statthalter und Direktor des Innern, Andreas Hostettler sowie der Leiterin des Amts für Denkmalpflege und Archäologie, Karin Artho begrüsst. Am anschliessenden Apéro ist ein Austausch mit der Zuger Bevölkerung sowie Fachleuten aus Bau, Planung, Architektur und Gewerbe möglich.
Wenige Tage davor, am Dienstag, 3. September, findet in Luzern die gemeinsame Auftaktveranstaltung der Denkmaltage für die Zentralschweiz statt, an der auch der Kanton Zug beteiligt ist. Sie stellt die Eigentümerinnen und Eigentümer von Baudenkmälern ins Zentrum, denn diese sind es, die mit ihrem Engagement und ihren Nutzungsideen den Erhalt von Baudenkmälern massgeblich beeinflussen. Nach einem Eröffnungsreferat von Catherine Glutz von Blotzheim, der Sektionspräsidentin Innerschweiz von Domus Antiqua Helvetica, folgt ein Podiumsgespräch, unter anderem mit Daniel Hess, Präsident der Baukommission der reformierten Kirche Kanton Zug.
Einblicke hinter die Kulissen auf dem Theilerareal
Vor und nach der Eröffnungsfeier der Zuger Denkmaltage können auf dem Gelände der ehemaligen Landis & Gyr Fabrik an der Hofstrasse am Samstag, 7. September verschiedene weitere Veranstaltungen besucht werden. Das 1896 errichtete Theilerhaus, eine Ikone der Zuger Industriearchitektur, wird nach fast 30 Jahren Leerstand zu neuem Leben erweckt. Das Hochbauamt des Kantons Zug, das Amt für Denkmalpflege und Archäologie sowie der Architekt führen durch die Baustelle und zeigen, wie das Gebäude sorgsam instand gestellt und für die neue Nutzung fit gemacht wird (Anmeldung erforderlich, da beschränkte Platzzahl). Das angrenzende ehemalige Fabrikareal, wo früher Stromzähler produziert wurden, beherbergt heute unter anderem die Büro- und Arbeitsräume des Amts für Denkmalpflege und Archäologie. Anlässlich der Denkmaltage haben Besuchende die Möglichkeit, einen Einblick in verschiedene Arbeitsbereiche des Amts zu erhalten: Im Fundlabor erfahren sie, wie die Schätze aus Ausgrabungen und Bauuntersuchen freigelegt und vorsorglich konserviert werden. In Zusammenarbeit mit dem Verband für Konservierung und Restaurierung (SKR) beleuchtet die Bauforschung und Mittelalterarchäologie die Geschichte und den Erhalt der vor dem Abbruch geretteten Malereien aus einem Baarer Wohnhaus des frühen 15. Jahrhunderts.
Strom- und Brückennetzwerk Lorzentobel
Zwei Veranstaltungen im Lorzentobel verdeutlichen die Bedeutung von Denkmälern als Zeugen historischer Netzwerke. Das Wasserkraftwerk Lorzentobel bildete den Grundstein der Elektrifizierung des Kantons Zug und erzählt vom wirtschaftlichen und technischen Fortschritt der letzten 130 Jahre. Führungen durch das Wasserkraftwerk ermöglichen einen einmaligen Einblick in die spannende Geschichte des Zuger Stromnetzwerks. Besichtigt werden kann auch die von 1907 bis 1910 erbaute alte Lorzentobelbrücke, die über Jahrzehnte als wichtige Verkehrsverbindung von Zug ins Ägerital und nach Menzingen diente. Führungen, die der Zuger Heimatschutz in Zusammenarbeit mit dem Amt für Denkmalpflege und Archäologie und dem Tiefbauamt des Kantons Zug organisiert, thematisieren die Herausforderungen der aktuellen Sanierung und die bewegte Geschichte der eindrücklichen Steinbrücke (bei beiden Veranstaltungen im Lorzentobel Anmeldung erforderlich, da beschränkte Platzzahl).
Führungen zu aktuellen Sanierungen in der Altstadt Zug
Am Kolinplatz öffnet das Wadsackhaus, das aktuell aus dem Dornröschenschlaf geweckt wird, seine Türen für die Besuchenden. Bei einem Rundgang erfahren sie, wie das Haus sorgfältig um- und weitergebaut wird und was es mit den Tulpenmalereien auf sich hat, die an vielen Stellen im Gebäude zu finden sind. Zwei weitere Führungen folgen den Spuren der Tradition von mittelalterlichen Baumeistern und Bauhütten in der Stadt Zug. Besichtigt werden können der neu sanierte Stadtmauerabschnitt mit Wehrgang und Huwilerturm sowie die kürzlich abgenommenen Skulpturen der Kirche St. Oswald, die aktuell im Lapidarium St. Michael untergebracht sind.
Keramik am Bau, italienischer Feuerstein und ein Tram namens «Elefant»
Neben den erwähnten Programmpunkten laden an den Denkmaltagen 2024 viele weitere kulturelle Institutionen im Kanton Zug zu Veranstaltungen ein: das Ziegelei-Museum, das Zuger Depot Technikgeschichte, LABforKids, das Kunsthaus Zug, das Museum Burg Zug und das Museum für Urgeschichte(n). Das vollständige Programm ist auf der Webseite www.kulturerbe-entdecken.ch abrufbar. Ergänzend dazu haben die Zentralschweizer Kantone ein gemeinsames gedrucktes Programmheft herausgegeben.
Hinweis: Für einige Führungen ist aufgrund der beschränkten Teilnehmerzahl eine Anmeldung zwingend nötig. Siehe detailliertes Programm.
Kontakte:
Für Medienanfragen:
Karin Artho
Leiterin Amt für Denkmalpflege und Archäologie
T +41 41 594 11 12
karin.artho@zg.ch
Für organisatorische Fragen:
Katarzyna Spies, Abteilung Denkmalinventar und Beiträge
T +41 41 594 16 34 katarzyna.spies@zg.ch
Kirsten Kobelt, Abteilung Baubegleitung Denkmalpflege
T +41 41 594 54 57 kirsten.kobelt@zg.ch
Über das Amt für Denkmalpflege und Archäologie
Das Amt für Denkmalpflege und Archäologie ist verantwortlich für Erhalt, Pflege, Erforschung und Dokumentation des archäologischen und bauhistorischen Erbes des Kantons Zug.
Bildlegenden:
Kostenlose Publikation unter Einhaltung von Copyright / Angabe Name und Vorname
Die feierliche Eröffnung der Zuger Denkmaltage 2024 findet auf dem Theilerareal, dem Gelände der ehemaligen Landis & Gyr Fabrik, in Zug statt. Anlässlich der Denkmaltage gewähren auf dem Areal mehrere weitere Veranstaltungen den Besuchenden einen Blick hinter die Kulissen. Foto: ADA Zug
Nach fast 30 Jahren Leerstand wird im Theilerhaus wieder gebaut. Führungen mit Baustellenbesichtigung stellen die alte und die neue Nutzung des Gebäudes vor. Die Platzzahl ist beschränkt. Für die Teilnahme an den Führungen ist eine Anmeldung erforderlich. Foto: ARGE Eggenspieler Architekten AG Zug und CST Architekten AG Zug
Im Fundlabor des Amts für Denkmalpflege und Archäologie werden Funde aus Ausgrabungen und Bauuntersuchungen sorgsam freigelegt und konserviert. Foto: ADA Zug
Die vor dem Abbruch geretteten Malereien stammen aus einem Baarer Wohnhaus des frühen 15. Jahrhunderts und sind an den Denkmaltagen zur Besichtigung ausgestellt. Das Amt für Denkmalpflege und Archäologie und der Schweizerische Verband für Konservierung und Restaurierung (SKR) geben Auskunft zum Kontext und Erhalt der Malereien. Foto: ADA Zug
Im Lorzentobel können die alte Lorzentobelbrücke, die aktuell saniert wird, und das Wasserkraftwerk Lorzentobel besichtigt werden. Die Platzzahl ist beschränkt. Für die Teilnahme ist bei beiden Führungen eine Anmeldung erforderlich. Foto: ADA Zug
Die Führung im Wasserkraftwerk Lorzentobel vermittelt einen einmaligen Einblick in die Geschichte der Zuger Stromentwicklung. Die Platzzahl ist beschränkt. Für die Teilnahme an den Führungen ist eine Anmeldung erforderlich. Foto: ADA Zug
Im Wadsackhaus am Kolinplatz können Besuchende die städtische Wohnkultur von der Barockzeit bis ins 20. Jahrhundert bestaunen. Foto: ADA Zug
Im Wadsackhaus erfahren Besuchende zudem, wie das Gebäude unter Erhalt der historischen Bausubstanz in die Zukunft geführt wird und welche Bedeutung die Tulpen haben, die an vielen Stellen im Gebäude zu entdecken sind. Foto: ADA Zug
In Zusammenarbeit mit der Katholischen Kirchgemeinde Zug bietet das Amt für Denkmalpflege und Archäologie eine Führung zu den Skulpturen der Kirche St. Oswald an. Foto: ADA Zug, Alois Ottiger
Die kürzlich abgenommenen Skulpturen der Kirche St. Oswald sind aktuell im Lapidarium St. Michael untergebracht und können im Rahmen der Führung aus der Nähe betrachtet werden. Foto: Katholische Kirchgemeinde Zug
Besuchende erhalten einen Einblick in die kürzliche abgeschlossene Sanierung der Stadtmauer und können den Huwilerturm sowie den angrenzenden Mauerabschnitt mit noch erhaltenem Wehrgang besichtigen. Foto: ADA Zug