Das Projekt «Unterschiede nutzen, Chancen erkennen!» setzt sich für mehr Chancengerechtigkeit im Kanton Zug ein, indem es der ungleichen Verteilung von Bildungschancen gezielt entgegenwirkt.

Übersicht zu den Weiterbildungskursen zum Thema Chancengerechtigkeit

Übersicht zu den Weiterbildungsangeboten

Diversitätssichtbarkeit steigern

Kursbeschrieb

Kursbeschrieb

Kursbeschrieb

Potenziale der Kulturtechniken unterstützen

Mehrsprachigkeitsbewusstsein erreichen

Perspektiven erweitern – Zuschreibungen verstehen

Nr. Format Zyklus Umfang Ebene  
08 Dialog 1, 2, 3 Halbtag Personalentwicklung  

 

 

Die Leistungen von Schülerinnen und Schüler hängen massgeblich von den Erwartungen ihrer Lehrpersonen ab, oft unbewusst beeinflusst durch gesellschaftliche Zuschreibungen wie Herkunft oder soziale Zugehörigkeit. In dieser Weiterbildung reflektieren Lehrpersonen ihre eigenen Erwartungen, analysieren deren Einfluss auf ihr pädagogisches Handeln und entwickeln konkrete Ziele zur bewussteren, chancengerechten Unterrichtsgestaltung.

 

Ziele

Die Teilnehmenden / Lehrpersonen

  • wissen um den Zusammenhang von Herkunft, Erwartungen, Lehrpersonenhandeln und Leistung,
  • erkennen, was dieser Zusammenhang im Schulalltag bedeuten kann,
  • können die Erkenntnisse mit ihrem eigenen Unterrichtshandeln verknüpfen.

Anmeldung

deborah.fischer@zg.ch

 

Inhalt

Die Leistungen von Schüler und Schülerinnen sind von den Erwartungen ihrer Lehrpersonen geprägt. Haben Lehrpersonen hohe Erwartungen, führt dies tendenziell zu höheren Leistungen und umgekehrt. Der Zusammenhang besteht, weil Lehrpersonen bei tieferen Erwartungen beispielsweise weniger lernförderliche Rückmeldungen geben oder einfachere sprachliche Elemente verwenden als bei hohen Erwartungen (Neuenschwander & Niederbacher, 2019). Häufig sind die Erwartungen von gesellschaftlichen Vorstellungen und damit verbundenen Zuschreibungen geprägt. Diese beziehen sich oft auf die soziale oder natio-ethno-kulturelle Herkunft (Mecheril, 2010) einer Gruppe oder Person. Diese Zuschreibungen erfolgen meist unbewusst. Wie können sich Lehrpersonen über ihre Zuschreibungen, den damit verbundenen Erwartungen und dem eigenen Handeln bewusst werden? Und was können sie in ihrem Unterrichtshandeln verändern?

 

In einer Reflexionsphase setzen sich die Teilnehmenden mit ihren Erwartungen und möglichen Zuschreibungen in Bezug auf ausgewählte Schüler:innen auseinander und tauschen sich in Gruppen dazu aus. Wie nehme ich eine konkrete Schülerin wahr? Welche Diversitätsaspekte spielen dabei eine Rolle? Welche Bilder prägen meine Erwartungen?

 

In einem anschliessenden Kurzinput erläutern wir den Zusammenhang von Herkunft – Erwartungen – Leistungen. Zudem setzen wir einen Fokus auf das Lehrpersonenhandeln, das in den Leistungserwartungen zum Ausdruck kommt. Es geht dabei um die Verwendung von Bildungssprache, um nonverbale Kommunikation, Aufgabenstellungen & Unterstützungsangebote sowie lernförderliche Rückmeldungen.

 

In der anschliessenden Diskussion vertiefen die Teilnehmenden die gewonnenen Erkenntnisse entlang fiktiver und eigener Beispiele aus dem Schulalltag. Welche Erwartungen sind zu erkennen? Inwiefern könnten sie von Zuschreibungen geprägt sein? Und v.a.: Was bedeutet dies für das Handeln der Lehrperson in der konkreten Situation?

 

Zum Schluss ziehen die Teilnehmenden ein Fazit für das eigene Unterrichtshandeln: Wie kann ich meine Erwartungen und mein Handeln in einem der thematisierten Bereiche bezüglich einzelner Schüler:innen verändern? Dazu formulieren sie ein bis zwei Ziele und halten fest, wie sie diese Ziele erreichen können.

 

Erwartungen und das damit verbundene Handeln zu verändern, braucht Zeit. Deshalb plant eine Schule sinnvollerweise ein, wie und wann ein Austausch über die gesetzten Ziele stattfinden könnte. Anhand folgender Impulse können Schulen die Auseinandersetzung in unterschiedlichen Bereichen weiterführen:

  • Mehrsprachigkeit: 07 Potenziale der Mehrsprachigkeit erkennen und in den Unterricht integrieren
  • Denkmuster: Positive Strategien zur Unterstützung von Schülerinnen und Schülern entwickeln.
  • Denkmuster: 12 Zuschreibungen, Normalitätsvorstellungen und soziale Grenzziehungen im Kontext von Migration und sozialer Herkunft
  • Zuschreibungen: 09 Das Konzept «Der zweite Blick»

Flucht – Trauma – Schule bearbeiten

Denk- und Wahrnehmungsmuster hinterfragen

Gerechte Schule ermöglichen

Diskriminierung und Rassismus erkennen